Doris Rüstig-Ladewig

Bird of wisdom 3-tlg., 2001, 98 x 30, cm, Öl auf Leinwand
Bird of wisdom 3-tlg., 2001, 98 x 30, cm, Öl auf Leinwand

Zum Leben von Doris Rüstig-Ladewig

1926 in Berlin geboren
Besuch der Textil- und Modeschule, Modegrafik, bis zur kriegsbedingten Schließung der Fachschule
1946-1948 Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst in Berlin (Ost), Grundstudium der Malerei bei Prof. Willi Robert Huth. Nachdem die Hochschulen unter schwierigsten Bedingungen nach Kriegsende wieder geöffnet wurden, gab es kaum Arbeitsmaterial. Pappe und alte Betttücher mussten die Leinwand ersetzen. Pigmente wurden mit ÖI angerieben wie in einer mittelalterlichen Werkstatt.
1948-1953 Studium an der Hochschule der Kunste in Berlin, Freie Malerei, Lehrer wird der hochverehrte Prof. Karl Schmidt-Rottluff (Mitbegründer der expressionistischen Künstlergruppe ,,Brücke“).
Ab 1953 Tätigkeit ais Modegrafikerin bei namhaften Couturefirmen in Berlin
1959 Heirat mit Horst Rüstig
ab 1977 Wiederaufnahme der Freien Malerei an der Hochschule der bildenden Kunste in Berlin, kontinuierliche Mitarbeit in der Aktklasse Prof. Peter Müller
Ab 1990 Wohnsitz in Schleswig-Holstein
Ab 1996 Mitglied im Bundesverband Bildender Künstler Schleswig-Holstein
2003 Gründung der Doris Rüstig-Ladewig-Stiftung in Schleswig zur Förderung der bildenden Künste.
2004 Verleihung des Kulturpreises der Stadt Schleswig

Ausstellungen in Deutschland, Dänemark und Polen

Zur Arbeit von Doris Rüstig-Ladewig

Die Naturstudie zur Erforschung der Realität kann der Auslöser einer Gestaltungs-idee des Gesehenen sein. Im Kopf beginnt ein Prozeß, der langsam immer deutlicher werdende Formen aus unbewußten Tiefen hervortreten läßt. Man darf ihn nicht stören durch zu intensives Nachdenken. Das Bildwerk muß langsam
reifen. Um jedoch der Gefahr zu entgehen, daß die gewonnenen Erkenntnisse verloren gehen, müssen die einzelnen Phasen des Prozesses m Form von Skizzen und Notizen festgehalten werden. Ist die Vorstellung einigermaßen ausgereift, beginnt die Suche nach den Möglichkeiten der Realisierung des Gesehenen. Ein schwieriger Schritt. In der Vorstellung funktioniert manches, was sich auf der Leinwand als unausführbar erweist. Bei der Umsetzung der Gedanken geschehen Dinge, die nicht vorhersehbar waren. Die Gestaltung des Bildes entwickelt sich nach eigenen Gesetzen. Während der Arbeit reifen neue Ideen,
die integriert werden. Die Malerei verselbständigt sich. Es entsteht etwas völlig Neues. Aber auch das muß nicht das Ergebnis sein – Jahre können vergehen, bis das Gemälde vollendet ist. Die Landschaftsmalerei ist nur ein Teil des Gesamtwerkes von Doris Rüstig – Ladewig. Hinzu kommt die figürliche Malerei
bis zur surrealen Abstraktion, das Portrait, sowie Collagen aus unterschiedlichen Materialien, bis hin zur Steinbearbeitung.