05.05. – 09.06.2006
Bernhard Jäger
Die Konzentration auf den Menschen, auf die Figur und ihr Inneres sind geblieben. Beim Blick zurück auf Bernhard Jägers Werk von über 40 Jahren fällt eine erstaunliche Kongruenz der zentralen Themen über diesen Zeitraum auf. Eher sein Stil und seine künstlerischen Techniken haben sich gewandelt: von den fiebrig nervösen, karikaturhaften Strichlagen in Tier- und Menschendarstellungen zu einer regelrechten Gesellschaft von flächig angelegten, in sich ruhenden Figuren, deren Züge sich auf ein dominierendes Wesensmerkmal beschränken. Wo in den sechziger und siebziger Jahren Jägers skurrile Gestalten ihr Inneres, ihr Skelett und ihre Organe gleichsam nach außen trugen, verschließt sich die mit dem Zahnspachtel strukturierte Fläche inzwischen oft dem Blick des Betrachters. Mit seinem in den letzten Jahren entwickelten Figuren-Alphabet von rund 400 sogenannten Prototypen „schreibt“ Bernhard Jäger nun in prägnanter Bildsprache visuelle Gedichte um die physische und psychische Verfassung des Menschen, nicht ohne eine gute Portion Humor.
Biographie von Bernhard Jäger
1935 geboren in München
1956-57 Studium Biologie, Universität Frankfurt am Main
1957-60 Studium Werkkunstschule in Offenbach am Main
Seit 1980 Mitglied der Darmstädter Sezession
1983-84 Gastdozent an der Hochschule für Bildende Künste, Städelschule, Frankfurt am Main
1984-2000 Leiter der Abendschule der Hochschule für Bildende Künste, Städelschule, Frankfurt am Main
1990 Gastprofessur Pentiment an der Fachhochschule Hamburg
1998 Preisträger der Heitland-Foundation
1999 Preisträger Internationaler Wettbewerb „Temporäre Gärten“ Schloß Ippenburg, Bad Essen
2003 Internationales Künstler-Pleinair, Mirabel, Frankreich
2004 Internationales Künstler-Pleinair, Mirabel, Frankreich
In den Jahren 1970, 1984 und 1994 wurden von Bernhard Jäger illustrierte Bücher von der „Stiftung Buchkunst“ mit dem Preis „Die schönsten Bücher des Jahres“ ausgezeichnet.
2006 Art Galerie Siegen
Bernhard Jäger lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.
Arbeiten in öffentlichen Sammlungen von Bernhard Jäger
Amsterdam, Stedelijk-Museum. Berlin, Staatliche Museen, Kupferstichkabinett. Boston, Museum of Fine Arts. Brunswick/USA, Rose Art Museum. Darmstadt, Städtische Sammlung. Dresden, Kupferstichkabinett. Frankfurt am Main, Historisches Museum, Bundespostmuseum. Hamburg, Kunsthalle. Lowa / USA, Art Museum, University of lowa. Kassel, Staatliche Kunstsammlung. Kiel, Kunsthalle. Ludwigshafen, Kunstsammlung der Stadt. Lexing-
ton/USA, Art Gallery, University of Kentucky. München, Neue Sammlung. New York/USA, Museum of Modern Art. Nürnberg, Kunsthalle. Offenbach am Main, Klingspor-Museum. Rio de Janeiro/Brasilien, Museu de Arte Moderna. San Francisco/USA, San Francisco Museum of Art. Ulm, Städtisches Museum. Utrecht, Hedendaagse Kunst‘. Waltham/ USA, Brandeis University.