Momino Schiess

Tulipes chatiques, 1996, 76,2 x 56,4, Gouache, 8
Tulipes chatiques, 1996, 76,2 x 56,4, Gouache

Momino Schiess

Geboren 1931 in Genf
1949-1953 Konservatorium Zürich (Violine, Bratsche)
1953-1961 Bei Basler und St. Galler Orchestern als Fotograf Autodidakt.
1961-1982 Eigenes Fotostudio in St. Gallen
seit 1982 Unternehmen für Audiovision, Video- und Filmproduktionen Tonbild- und Diaschauen
Werbe- und Modefotografie.

Einzelausstellungen von Momino Schiess

1978 Galerie Cassette, St. Gallen («Retrospektive»)
1981 Hotel Acker, Wildhaus («Venedig»)
1990 Galerie Arc-en-ciel, Arles (F), («Rock Ladies»)

Gruppenausstellungen

1986 Nikon Galerie, Zürich («Schweizerische Werbephotographen»)
1988 («Schweizerische Werbephotographen»).

Heute noch alpträume ich von meinem Erstjob. Ich war Geigenbratschist. Zuerst in der Basler Orchestergesellschaft, dann in St.Gallen, im Städtischen Orchester Solobratschist bis ich genug von diesem Job hatte. Das Arge ist,es sind nur Negativträume. Entweder sind keine Noten vorhanden, oder die Geige fällt auseinander, ich kenne das Stück nicht, bin im falsch Orchester und vieles Andere mehr.

1961 eröffnete ich ein Fotostudio in St. Gallen mit Autodidakterausbildung. Ich fotografierte Mode und andere Sachen, bis ich 1982 auch davon genug hatte.

Ab dann machte ich in Zürich Videos, Tonbildschaufilme mit eigentlichem Grosserfolg. Endlich verdiente ich gut.
Doch dann erinnerte ich mich an einen guten Freund, der mit 55 Jahren seinen Job aufgab und dachte, dass es noch Schöneres im Leben gibt, als das was ich bisher gemacht habe.

Ich floh nach Arles in Südfrankreich, fand dort ein Haus direkt an der Rhone mit einer herrlichen Aussicht auf die Altstadt.
Hier träume ich nun ein solches Durcheinander vom Zweitjob, dass ich manchmal gar nicht mehr weiss, was ich überhaupt getan habe. Es fehlt die Kamera, oder das Stativ, es ist kein Film da, oder der Kunde ist verschwunden, oder das Sujet hat sich ins Nichts aufgelöst.
Ich fing wieder an zu malen, was ich eigentlich das Leben lang schon gemacht habe und machte es zu meiner Hauptaufgabe.1948 war ich ein Jahr an der Ecole des beaux arts in Genf. Dies gabe mir eine Grundkenntnis. Ich hatte in Paris 2 Maltanten, Schwestern meiner Mutter, vonvdenen ich sehrvinspiriertvwurde. Nicht im Stil, nicht von ihren Sujets, sondern einfach zu malen, malen zu wollen und malen zu müssen.
Seit ich in der Provence lebe, befasse ich mich viel mehr mit der Natur und den hier vokommenden Millionen Eindrücken. Die Landschaft ist so vielschichtig, dass einem die Ideen und
Sujets nie ausgehen.
Im Burgund tat ich auch einen Augenschein, meinte es sei dort schöner und ich hätte einen Fehler gemacht mich in Arles niederzulassen. Im Nachhinein merkte ich, dass die Vielfalt in der Provence recht viel grösser ist.
Es sind zwölf Provencejahre geworden, ich bin sehr zufrieden. Habe ich doch eine wundervolle Lebenspartnerin, die mit mir leidet und freuet, die mir Mut gibt und mich respektiert. Die mir die Schaffensmöglichkeit gibt.
Das ich einmal ein berühmter Maler sein werde, träumei ch noch nicht. Ich bin auch so ganz zufrieden.Ich legte den Stress hier unten total ab.
Meine Jobträume als Musikerfotograffilmer erinnern mich doch an ein erfülltes Leben. Vom malen träume ich noch nicht, vielleicht einmal im Himmel.

Momino Schiess, 1999