Elaine Duigenan

Elaine Duigenan Pflanzenfotografie

 

Mit Bindfäden nachgebildet: Elaine Duigenan interpretiert Karl Blossfeldts ikonische Pflanzenfotografien neu

Elaine Duigenan, britische Fotokünstlerin, stellt Karl Blossfeldt‘s ikonische Fotografien von Pflanzen in Bindfäden nach. Die Galerie Klompching [New York] uraufführte diese Serie auf der AIPAD [Association of International Photography Art Dealers], wodurch sie kontinuierlich Aufmerksamkeit erregt. Sie erhielt Gold beim Prix de la Photographie (Paris). Außerdem gewann sie einen internationalen Fotografenpreis beim Pingyao International Festival of Photography in China. Die Bilder zeigen handgefertigte Objekte aus Kabelbindern*. Sie versuchen, Pflanzenstrukturen nachzubilden, die auf ikonischen Fotografien des deutschen Künstlers Karl Blossfeldt (1920er Jahre) zu sehen sind.

Karl Blossfeldt (1865-1932) war ein deutscher Kunstprofessor und wollte seine Studenten zur bewussten Aufmerksamkeit anregen. Er baute eine Kamera, die eine bis zu 30-fache Vergrößerung ermöglichte, und machte Hunderte von Fotos von Pflanzenformen. Er wollte damit demonstrieren, dass das beste Design bereits in der Natur vorgegeben war. Die Künstlerin beschäftigte sich mit seinen Bildern und wurde so zu einer Schülerin von heute. Sie drehte, band und bog das Material nach ihrem Willen. Sie sagt: „Meine unvollkommenen Exemplare verspotteten mich mit ihren Grenzen. Aber die Umarmung der Fehler wurde zum Sinn der Arbeit, und das Zeigen der Verbindungen und losen Fäden enthüllt die Spannung zwischen Perfektion und Unvollkommenheit“.

Von der Natur inspiriert: Elaine Duigenans kunstvolle Neuinterpretation von Karl Blossfeldts Pflanzenfotografien

*Ein Kabelbinder ist ein Metalldraht, der mit einem dünnen Kunststoffstreifen ummantelt ist und zum Verschließen der Öffnungen von Tüten, wie z. B. Müll- oder Brottüten, verwendet wird.

Die Künstlerin hat international ausgestellt und ihre Werke befinden sich in Sammlungen wie dem V&A und dem Museum of Fine Art in Houston. Ihr Werk wird von der Klompching Gallery in New York vertreten. Ende 2009 wurde eines ihrer Bilder mit dem Shuttle Atlantis zur internationalen Raumstation geflogen. Elaine hat in den 90er Jahren dazu beigetragen, die Praxis des digitalen Scannens (Scanography) in den Vordergrund zu rücken, und ihre Arbeit ist beispielhaft in der V&A’s History of Photographic Processes zu sehen.

Es ist eine wirklich einzigartige Methode, um solche Details und Tiefen zu erfassen. Die Objekte, mit denen Elaine arbeitet, sind gefunden oder hergestellt; die Dinge sind nie ganz das, was sie zu sein scheinen, und ihre Arbeit ist auf die Suche nach einzigartiger Schönheit reduziert. Blasse Exemplare leuchten in tiefschwarzen Räumen und scheinen an einem Faden zu hängen. Es gibt Stärke und Zerbrechlichkeit, Perfektion und Unvollkommenheit. Ihre Arbeiten reizen den Betrachter, da die Bilder irgendwo zwischen Skurrilität und Eleganz schweben.