Gabriele Irle
geboren 1968 in Siegen
1991 – 1997 Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Siegen
1997 – 2001 Promotion zur Dr. rer. pol
2002 – 2006 Aufenthalte an der Europäischen Kunstakademie in Trier
seit 2007 Studium am Pacific Northwest College of Art in Portland, USA
lebt und arbeitet in Ottobrunn, Landkreis München
Preise für ihre Kunst
2007 PNCA Faculty Recognition Scholarship
Carey Life Drawing Price, Third Award
Ausstellungen der Künstlerin
2009 Art Galerie, Siegen (E)
2008 PNCA BFA-Show (G)
“Likeness” – Worksound Gallery, Portland (G)
Zur künstlerischen Arbeit von Gabi Irle
Zentrales Thema ihrer Arbeiten ist die menschliche Figur. Der Betrachter sieht aber keine detaillierte Personen-beschreibung. Häufig kennt Gabriele Irle ihre Modelle kaum, begegnet ihnen oft nur ein einziges Mal. „Ich frage meine Modelle nie nach dem Namen. Mich interessiert nicht die Person, sondern die Assoziationen und Erinnerungen, die die Begegnung spontan bei mir auslöst“, beschreibt Gabriele Irle ihre künstlerische Zielsetzung. Diese persönlichen Erinnerungen, welche Menschen bei der Künstlerin hervorrufen, werden mit einer spontanen und expressiven Stichführung festgehalten. Die Zeichnungen und Druckgrafiken wirken entsprechend lebendig, oftmals so, als würde sich das Modell auf dem Papier bewegen.
Für ein solches künstlerisches Arbeiten benötigt Gabriele Irle Techniken und Materialien, die ein schnelles Umsetzen der Erinnerungen erlauben. So verwendet sie Tusche, die sich schnell auf dem Papier verteilen lässt. Oder Druckerfarbe, die spontan auf der Platte verteilt wird. Ein solcher Druck ist nicht wiederholbar. Der zeitliche Aspekt des sich Erinnerns spiegelt sich auch in der zurückhaltenden Farbgebung der Arbeiten wieder. Die Blätter sind, ähnlich alten Fotografien, in schwarz-weiß oder Brauntönen gehalten. Liest man die unruhigen und meist mit beiden Händen gleichzeitig gesetzten Zeichenspuren genau, begegnet man vor allem einem: der Künstlerin selbst.