Biografie und Informationen zu Reinhold Köhler (1919–1970)
Reinhold Köhler, oder auch Reinhold Koehler
Bildender Künstler, geboren im Dezember 1919 in Dortmund
1939 Kaufmännische Lehre dann Soldat in Belgien, Nordfrankreich und Russland
1966 Arbeitsaufenthalt in der Druckerei Kätelhön am Möhnesee, Beginn der Dosendrucke
1968 Lehrtätigkeit an der Gesamthochschule Siegen
1970 in Siegen verstorben
Künstlerischer Werdegang von Reinhold Köhler
1941/42 Entstehung erster Bilder
1945 Beginn seiner Arbeit in Altenseelbach/Siegen
1954 erste Sandbilder
1956/57 Weiterentwicklung seiner Décollagen
1959 Décollages brulé, Beginn der Décollage auf Leinwänden
1962 Glasbilder/Contres-Collages, Décollage-Objekte
Einzelausstellungen
1956/57 Galerie Nohl, Siegen
1958 Galerie Schmela, Düsseldorf
Galerie Franck, Frankfurt
1960 Galerie van de Loo, München
Städtischen Museum Wiesbaden
1961 Städtischer Kunstpavillon Soest
Galerie Lometsch, Kassel
1962 Sixteen German Artists, Corcoran Gallery, Washington D.C. (G)
1963 Galerie Boukes, Wiesbaden
1964 Märkisches Museum, Witten
Städtische Galerie Haus Seel, Siegen
1965 von-der-Heydt Museum, Wuppertal
Galerie Na Karlove Namesti, Prag
1966 Städtischer Kunstpavillon, Soest
Galerie Nohl, Siegen
1968 Galerie Hans Jörg Meyer, Stuttgart
Galerie K235, Köln
Galerie Brechbühl, Grenchen, Schweiz
1971 Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen (G)
1985 Retrospektive – Wilhelm Hack Museum, Ludwigshafen
Retrospektive – Sprengel Museum Hannover, Hannover
2009 Märkisches Museum Witten, Witten
2010 ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe, Karlsruhe (G)
2013 Städtische Galerie Villa Zanders, Bergisch Gladbach (G)
Märkisches Museum Witten, Witten (G)
Kunstforum Ostdeutsche Galerie, Regensburg (G)
2014 Edition + Galerie Hoffmann, Friedberg (G)
2015 Galerie Albstadt, Albstadt (G)
2019 Siegerlandmuseum im Oberen Schloss
Veröffentlichungen des Künstlers
2009 Angela Koehler & Michael Koehler: Über Reinhold Koehler Essays & Rezensionen 1957 – 2004, herausgegeben vom Märkischen Museum Witten
2009 Angela Koehler, Walter Israel und Wolfgang Zemter: Gedichte & Contratexte 1940 – 1970, herausgegeben vom Märkischen Museum Witten
1985 „Reinhold Koehler 1919 – 1970 Retrospektive“ Ausstellungskatalog des Sprengel Museum Hannover
1969 „Decollagierte Objekte / Sandbilder“ Ausstellungskatalog Galerie Schiessel, Köln
1966 Max Bense: Reinhold Koehler. Schrottstempel, Band 27 der Reihe „rot“, Stuttgart
Ein Künstler mit überregionaler Bedeutung
Der Siegener Künstler Reinhold Köhler (1919 – 1970) fand während seiner Arbeitsjahre zu einer ebenso aggressiv-destruktiven wie aufbauend-gestalthaften Bildform. Gerade die Ästhetik des „nicht-Schönen“ im konventionellen Sinne, die Schönheit des Zerstörten, hat er in bildnerischen wie lyrischen Werken vielschichtig und beziehungsreich ausformuliert. Koehlers Werke sind Zeugen einer Zeit nach dem 2. Weltkrieg, die ausgehend von den Freiheiten des Informel zu neuen Ausdrucksformen, Materialien und Inhalten aufbrach. Mit seinem frühen Tod wurde ein Lebenswerk jäh beendet, das bis dahin bereits vielfache Beachtung gefunden hatte.
Köhler, der, wie nur wenige Siegener Künstler, überregionale Bedeutung erlangte und sogar Kunstgeschichte schrieb, entwickelte die Technik der Decollagen, Contre-Collagen und der Sandbilder. Berühmt sind auch seine Dosendrucke. Drei besondere Stücke aus der Sammlung des Literaturkritikers Heinrich Vormweg, international bekannt und in den 60-iger Jahren in Siegen als Kritiker des Provinzlebens gefürchtet, gingen jetzt per Schenkung in die Sammlung des Kreises über. Vormweg gehörte zu den Freunden der Kunsthandlung Nohl, in der auch Bernd und Hilla Becher ihre ersten Ausstellungen hatten.
Weiter Informationen zum Künstler, der die Decollage und die Contre-Collage erfand