Zeichner Guillermo Mordillo und seine Mordillo Bilder

Mordillo: Mordillo Land, Pigmentdruck auf Bütten, 55,5 cm x 39,9 cm, Auflage 950 (MO-3133-A-E) 1110 Euro mit Rahmen und hinter Museumsglas
Mordillo Land, Pigmentdruck auf Bütten, 55,5 cm x 39,9 cm, Auflage 950 (MO-3133-A-E) 1110 Euro mit Rahmen und hinter Museumsglas

Zeichner Guillermo Mordillo

Herzliche Einladung zur Ausstellung

Guillermo Mordillo: Mordillo Land

29. Oktober 2023 bis 27. Januar 2023
Vernissage: Sonntag, 29. Oktober 2023, 11 Uhr
Eröffnungsrede von Noa-Kristin Strunk

„Jeder lebte schon immer im Paradies, hat es nur nicht gewusst.“

Der Blick in Mordillo’s Paradies: eine Auswahl des meistveröffentlichten Karikaturisten

Guillermo Mordillo, auch unter dem Namen Mordillo bekannt, gilt als einer der herausragenden Karikaturisten seiner Zeit. Seine Leidenschaft für das Zeichnen fand bereits früh Ausdruck. Mit 16 Jahren erwarb er sein Illustratoren-Diplom an der Journalistenschule und begann seinen Weg als Karikaturist.

Die Comics der Knollennasenmännchen

Guillermo ist international für seine einzigartigen Knollennasenmännchen bekannt. Seine humorvollen, farbenfrohen und wortlosen Darstellungen von Liebe, Fußball, Golf und skurrilen Szenen des Alltags haben ein bemerkenswertes Werk geschaffen. Seine Kreationen sind geprägt von gestalterischer Einfachheit, die sich jedoch über Jahrzehnte hinweg in ihrer Bedeutung vertieft hat. Überall auf der Welt sind seine Zeichnungen eindeutig als Mordillo Bilder unverkennbar.

Weltweite Anerkennung durch seine über 2000 Werke

Guillermo erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen für seine herausragende Arbeit. Im deutschsprachigen Raum wurde er ab 1968 durch seine Veröffentlichungen im renommierten Magazin „Stern“ bekannt. Jedoch war es sein Buch „Das Piratenschiff“, das Mordillo in den 1970er Jahren weltweit Berühmtheit brachte.

Der Humor der Kontraste

Schon von Beginn seiner Karriere an zeichnete sich der Künstler durch das geschickte Spiel mit Kontrasten und Extremen aus. Die Verwendung von tiefem Schwarz und strahlenden Farben, die Darstellung von völliger Leere neben dicht bevölkerten Szenen von absurden Situationen und der Gegensatz zwischen leichtem, unbeschwertem Humor und tiefgründigen Fragen des Lebens sind charakteristisch für sein Oevre. Immer wieder ließ er sich von Städten inspirieren. 

Ein Künstler auf Reisen

Mordillo, als Sohn spanischer Einwanderer im August 1932 geboren, verbrachte seine Jugend im Stadtteil Villa Pueyrredón in Buenos Aires. Seine künstlerische Ader zeigte sich früh, und er schloss 1948 erfolgreich seine Ausbildung zum Illustrator an der Journalistenschule in der argentinischen Hauptstadt ab. Anfangs arbeitete er an Kinderbüchern und war dann am Studio des argentinischen Trickfilmpioniers José Burone Bruché beteiligt, wo er an Märchenfilmen wie „Cuentos de Perrault“ (Geschichten von Perrault), „Cuentos de Schmid“ (Geschichten von Schmid), „Los músicos de Bremen“ (Die Bremer Stadtmusikanten) und „Los tres cerditos“ (Die drei kleinen Schweinchen) mitwirkte.

Der Künstler und der Erfolg: ein weiterer Puzzle

Sein internationaler Durchbruch begann mit der Cartoon-Serie „Das Piratenschiff“, gefolgt von der Vermarktung zahlreicher Merchandising-Produkte wie Poster, Kalender, Kleidungsstücke, Plüschtiere, Postkarten, Grußkarten, Spielfiguren und Puzzles. Mordillo wurde in den 1980er-Jahren durch Werbe-Spots für die ARD-Fernsehlotterie „Ein Platz an der Sonne“ auch im deutschen Fernsehen bekannt. Seit den 1970er-Jahren veröffentlichte der Künstler seine Arbeiten in Deutschland beim Heye-Verlag.

Farben und Familie: Cartoons zum verlieben

In Paris lernte er seine spätere Ehefrau Amparo Camarasa kennen, die er 1969 heiratete und mit der er zwei Kinder hatte: Sebastian Jerome (* 1970) und Cecile Isabelle (* 1972). Im Jahr 1980 zog Mordillo nach Mallorca und genoss die kulturelle Vielfalt der Insel. Im selben Jahr wurde er Präsident der International AIAC in Genf. Nach einem 18-jährigen Aufenthalt in Spanien kehrte er im Jahr 1998 nach Frankreich zurück, behielt jedoch sein Anwesen auf Mallorca.

Ein Künstler mit einer Botschaft, aber nicht auf Deutsch

Kritiker störten sich an der kommerziellen Ausrichtung von Mordillo, der von sich selbst sagte, er habe sich zumindest am Anfang seiner Karriere nicht als Künstler, sondern als Journalist gefühlt. Erst wenn sein Werk auch in Museen wie dem Louvre oder dem Prado hingen, sei er bereit, von Kunst zu sprechen. Seine Karikaturen hatten oft politische Botschaften und dienten auch der Werbung. Seine Figuren hatten keinerlei individuellen Charakter, waren oft nackt, nie mit Texten unterlegt aber dementsprechend nie limitiert und galten somit als „universell“ und weltweit verständlich.

Ein bleibendes Erbe in 1000 Teile und keine Worte

Der argentinische Zeichner Guillermo Mordillo betrachtete sich selbst als „eher Designer“. Er schuf zunächst Skizzen mit Bleistift oder Tusche, die er später kunstvoll kolorierte. Normalerweise arbeitete er gleichzeitig an mehreren Karikaturen, um Monotonie zu vermeiden. An einem einzigen Tag konnte er mehrere Werke fertigstellen, die er dann signierte, datierte und fotografisch festhielt. Er offenbarte, dass die „besten Ideen“ ihm vor seinem Mittagsschlaf kamen. Er verzichtete auf Worte in seinen Werken und erklärte dies 2005 mit den Worten: „Meine Bilder haben keine Texte, weil ich viele Jahre in Ländern verbracht habe, deren Sprache ich anfangs nicht richtig konnte, und da habe ich mich nicht getraut, Bildunterschriften zu schreiben.“ Mordillo verkaufte seine Originale nicht, sondern lediglich die Rechte zur Vervielfältigung und Verbreitung.

Mit 86 Jahren auf Mallorca: Zeichner Guillermo Mordillo ist tot

Die Welt hat einen einzigartigen Cartoonisten verloren. Guillermo Mordillo ist im Alter von 86 Jahren verstorben. Er hat Generationen zum Lachen gebracht und mit seinen Werken die Welt des Humors bereichert. Seine unverwechselbaren Figuren werden uns stets an die universelle Sprache des Humors erinnern. Möge seine Kunst in unseren Herzen und Gedanken weiterleben.

Eröffnungsrede zu Guillermo Mordillo von Noa-Kristin Strunk 

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich begrüße Sie herzlich zur feierlichen Eröffnung dieser Ausstellung in der Art Gallery, die den Werken eines der renommiertesten Cartoonisten der Welt gewidmet ist , dem argentinischen Künstler Guillermo Mordillo oder besser bekannt unter seinem gängigen Künstlernamen Mordillo.

Es ist mir eine außerordentliche Freude, Sie heute hier zu begrüßen und gemeinsam mit Ihnen in die faszinierende Welt dieses einzigartigen Künstlers einzutauchen, während wir seine tiefgreifenden und humorvollen Werke erforschen.

Eine kleine Biografie über der Künstler

Guillermo Mordillo – ein Name, der in der Welt der Karikatur einen einzigartigen Klang hat. Seine berühmten Worte, „Jeder hat schon immer im Paradies gelebt, es nur nicht gewusst,“ die Ihnen bereits in der Einladung begegnet sind, zeugen von seinem besonderen Blick auf die Schönheit des Lebens. Diese Perspektive, die er in seinen Werken einfängt und zu seinem Schlüssel des eigenen künstlerischen Schaffs macht.

Doch wer ist bzw. war Mordillio von dem wir nachher gemeinsam die Werke betrachten?
Mordillo, wurde 1932 in Buenos Aires geboren und verstarb 2019 in Palmanova, Mallorca und erreichte somit ein alter von 86 Jahren. Seine Karriere begann früh. Er hatte bereits im jugendlichen Alter von 16 Jahren das Zertifikat eines Illustrators der Journalistenschule erhalten. Dies markierte den Auftakt zu einer
beeindruckenden Reise in die Welten von Humor und Kunst.

Im deutschsprachigen Raum erlangte Mordillo ab 1968 durch seine Veröffentlichungen im Stern Bekanntheit. Doch der entscheidende Durchbruch auf dem Buchmarkt erfolgte Anfang der 1970er Jahre mit seiner Cartoon-Sammlung „Das Piratenschiff“. Dieses Buch markierte einen Wendepunkt und führte zur Entstehung einer regelrechten Mordillo-Industrie.

Mordillo – Ein Künstler, unzählige Facetten

Es wurden nicht nur Bücher veröffentlicht, sondern auch Trickfilme, Poster, Bildkarten, Puzzles, Kalender, Schreibwaren, Spielkarten, Textilien und sogar Plüschtiere, die alle dazu beitrugen, seinen einzigartigen Charme in die Welt zu tragen. Die Kunst von Guillermo Mordillo war stets geprägt von der Gegenüberstellung von Extremen und Kontrasten. Die Sie auch gleich in der Ausstellung entdecken können. Sein gekonntes Spiel mit tiefem
Schwarz und Weiß neben strahlend bunten Farben schuf eine visuelle Erfahrung von einzigartiger Tiefe.

Mordillo war jedoch nicht nur ein begabter Künstler, sondern auch ein Mann mit einer langen und produktiven Karriere. Zahlreiche internationale Auszeichnungen unterstreichen seine unbestrittenen Leistungen und zeigen, wie tief seine Werke die Herzen der Menschen auf der
ganzen Welt berührt haben.
Während seiner beeindruckenden Karriere von 50 Jahren änderte Mordillo ständig seine Wohnorte, Reiseziele und die Sprachen, in denen er sich ausdrückte. Doch seine Figuren blieben stets wortlos, frei von ethnischen oder geografischen Eigenschaften, und damit für jeden zugänglich.

Mordillo beherrschte meisterhaft die Kunst, das Leben in all seiner Einfachheit und Komplexität darzustellen und uns gleichermaßen zum Nachdenken und Schmunzeln zu bringen. Seine Werke sind geprägt von lebhaften Farben und bezaubernden kleinen Figuren. In ihnen entdecken Sie immer wieder neue Aspekte und Perspektiven, die Sie in seine faszinierende Welt eintauchen lassen. In seinen Werken treten leere und überfüllte Räume nebeneinander auf, unbeschwertes Lachen traf auf ernsthaftes Grübeln über die Fragen des Lebens. Er schuf nicht nur humorvolle Karikaturen, sondern wirkte auch als Katalysator für tiefgreifende Reflexionen über das Leben. Er hinterlässt auch ein bedeutendes Erbe in Bezug auf seine Technik und seine künstlerische
Entwicklung. Seine virtuose Handhabung von Farben, Kontrasten und Formen verleiht seinen Werken ihre einzigartige Ästhetik.

Inspiration auf Knopfdruck: Mordillos Erfolgsrezept

Mordillo definierte sich selbst als eher einen Designer, und sein künstlerischer Schaffensprozess war geprägt von einer bemerkenswerten Herangehensweise. Er begann typischerweise damit, eine Vorzeichnung mit Bleistift oder Tusche anzufertigen, die er später mit lebendigen Farben kolorierte. Interessanterweise arbeitete er in der Regel gleichzeitig an mehreren Cartoons, um monotone Routinen zu vermeiden. Diese Arbeitsweise ermöglichte es ihm gelegentlich, im
Verlauf eines einzigen Tages mehrere Werke zu vollenden, wobei er jedes sorgfältig signierte, datierte und fotografierte.
Eine faszinierende Facette vom Schaffensprozess von Mordillo war seine Feststellung, dass die „besten Ideen“ stets vor seinem Mittagsschlaf auftauchten, ein Aspekt seiner Kreativität, den er bis ins hohe Alter beibehielt.

Interessanterweise verzichtete er auf den Einsatz von begleitenden Texten in seinen Werken. Dies begründete er im Jahr 2005 mit den Worten: „Meine Bilder haben keine Texte, weil ich viele Jahre in Ländern verbracht habe, deren Sprache ich anfangs nicht richtig konnte, und da habe ich mich nicht getraut, Bildunterschriften zu schreiben.“

Mordillo: Der Optimist im Pessimisten

Die unverwechselbaren „Knollnasenmännchen“ sind ein ikonisches Merkmal, das Mordillos Handschrift trägt und sich durch seine gesamte Karriere zieht. Seine Fähigkeit, komplexe Themen und Emotionen in einfache, wortlose Darstellungen zu übersetzen, zeugt von seiner außergewöhnlichen künstlerischen Sensibilität. Ich möchte auch betonen, wie Mordillo die Kunst des Erzählens beherrschte. Seine Cartoons erzählen Geschichten von Abenteuern, Liebe, Einsamkeit und Zweisamkeit. Sie spiegeln die alltägliche Aussichtslosigkeit wider, die dennoch ertragen werden musste. In der naiven Zielstrebigkeit seiner Figuren schien jedoch stets ein Hoffnungsschimmer durch, selbst angesichts aller Widrigkeiten. Seine eigenen Worte, dass er Humor zeichne, weil er Angst habe, veranschaulichen seine einzigartige Herangehensweise an das Leben und die Kunst. Mordillo beschrieb sich selbst als „sehr optimistischen Pessimisten“.
Die Botschaften seiner Werke sind von nostalgischer Schlichtheit und vermitteln grundlegende Werte: Liebe ist besser als Hass, bunt ist besser als grau, Frieden ist besser als Krieg.

Mordillo, der Mann, dessen Werke wir uns heute ansehen. Mordillio hat nicht nur seine herausragende Kreativität und sein einzigartiges Talent
eingebracht, sondern auch seine persönlichen Erfahrungen, tiefgründigen Reflexionen und einzigartigen Visionen in ihren Werken verewigt. Diese Werke sind regelrechte Erzählungen, die es zu erforschen gilt, und sie laden uns herzlich dazu ein, in einen intensiven Dialog miteinander zu treten.
Vielleicht darf auch ein Bild in Ihren eigenen vier Wänden einziehen, und somit können Sie Ihren Blick in Mordillos faszinierende Welten eintauchen lassen, nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch im privaten Genuss.

Ich wünsche Ihnen Ganz viel Spaß beim Entdecken der Welten!

Natürlich gibt es auch eine Wikipedia Seite