Meine Welt und ihre Farben

10.03.2013 bis zum 20.04.2013

Meine Welt und ihre Farben
Meine Welt und ihre Farben, Eröffnung von Christel Klaes in der Artgalerie in Siegen

Die Art- Galerie Siegen präsentiert ab dem 10.03.2013 die Künstlerin Christel Klaes

Die Ausstellungseröffnung findet am Sonntag, den 10. März  2013 um 11.00 Uhr in der Art Galerie, Fürst- Johann-Moritz- Str. 1, 57072 Siegen statt.

Seit über 10 Jahren finden nun Ausstellungen der Künstlerin Christel Klaes in der ART-Galerie statt. Darüber hinaus kann die gebürtige Siegenerin auf zahlreiche Gruppen- und Einzelausstellungen zurückblicken und ist unter anderem Mitglied in der Malergilde Kaleidoskop, Buchenau und im Kunstverein Marburg.

Das Zentrum von Christel Klaes Kunst kreist immer wieder um die Aquarell-Malerei. Sie bedient sich aber auch der Acryl-Malerei und verwendet Mischtechniken. Dabei ist die Blume eines ihrer Hauptmotive, mit denen sich die Künstlerin beschäftigt. Ihr Repertoire erstreckt sich aber von gegenständlicher über fast abstrakte Landschaftsmalerei bis hin zu Stadtansichten. Immer auffällig dabei sind die kräftigen Farben, die eine Fülle zwischen kalter und warmer Farbpalette widerspiegeln. Es ist die Farbe, die eine Schlüsselrolle in dieser Ausstellung spielen soll. Und davon gibt es reichlich zu sehen bei Christel Klaes: warme Gold- und Rot-Töne treffen dabei auf sanftes grün und kühles blau. Christel Klaes findet malerisch unterschiedliche Formen, um den Widerspruch von zerbrechlichen Blüten und starken Farben zu vereinen.

Art Galerie Siegen

Christel Klaes: Meine Welt und ihre Farben
10.03. – 20.04.2013
Vernissage: 10. März 2013, 11 Uhr
Zur Eröffnung sprach Kirsten Schwarz.

Meine Welt und ihre Farben

Das Aquarell erhält seine Faszination durch die lebendige, anziehende Farbwirkung. Die besondere Anziehung dieser Technik liegt in ihrer besonderen Behandlung des Motivs, denn die fließenden Farben erlauben keine feste Definition. Abgrenzungen verschwimmen, weiche Übergänge und transparente Überlagerungen erlauben den Farben ein Eigenleben, welches der Künstler zulassen muss um zum gewünschten optischen Reiz zu kommen. Intuition und Improvisation sind die Tugenden des Aquarellmalers. Ein Sich einlassen des Künstlers  nicht nur auf das Motiv, sondern ebenso auf die Technik, die fast unkontrollierbar scheint, da Fehler nicht behoben werden können. Mutig  und schnell muss die Farbe gesetzt werden. Ebenso ist eine feine sensualische Erfassung nötig und ein hohes Maß an Farbempfinden, da das Motiv erst während des Malprozesses seine eigentliche Form und Farbigkeit annimmt. Die Lichtsetzung muss im Gegensatz zu allen anderen Techniken während des Malens berücksichtigt und gesetzt werden, da in der Aquarellmalerei kein Weiß zum Einsatz kommt, stattdessen wird die Papierfarbe eingesetzt. Erst das gewählte Papier setzt die Akzente.

Christel Klaes weiß um all diese Besonderheiten der anspruchsvollen Technik. Gerade diese reizen sie. Ständiges Ausprobieren und der Wechseln der Ausdruckweisen sind im Aquarell so zahlreich wie in keiner anderen Technik, lavieren, lasieren, Nass-in-Nass-Technik, ein Motiv kann so mehrfach gestaltet werden und jeweils eine andere Impression hervorrufen. Auch die Untergründe können variieren, so verwendet Christel Klaes neben dem klassischen Aquarellpapier mit rauer Oberfläche etwa Lanavangarde-Papier das ein besonderes Gleiten des Pinsels ermöglicht. Es ist Malen mit dem Malgrund. Oft probiert sie ein Motiv mit verschiedenen Techniken und Untergründen aus, ihre künstlerische Neugier führt so zu immer neuen Eindrücken. Die Atmosphäre wird in Christel Klaes Arbeiten durch die Technik bestimmt, nicht durch den Abbildcharakter des Motivs.
Ihre Motive sind so vielfältig wie die Techniken. Christel Klaes beschränkt sich nicht auf Blumen und Landschaft, sonders wagt sich in die Welt des Abstrakten, wo das Motiv der Fantasie entspringt und die Komposition von Farben und Formen die Herausforderung birgt. In einem abstrakten Aquarell muss die Spannung über die Formen erreicht werden. Christel Klaes gelingt dies indem sie visuelle Assoziationen hervorruft etwa an  Ammoniten, Blattwerk, Fossilien, alle in harmonische Farbtöne eingebettet.
Landschaften entstehen nach Fotografien auf Spaziergängen oder direkt vor Ort. Ein großer Vorteil der Aquarellmalerei ist ja ihre unkomplizierte Handhabung. Hier möchte die Künstlerin Stimmungen erzeugen, die das Wesenhafte der Landschaft enthüllen. Die Bildgegenstände werden im Aquarell aufgelöst, Details verschwinden zugunsten der Impression.

Verwendeten Künstler früherer Epochen das Aquarell noch rein zu Studienzwecken, hat es doch seit dem 19.Jahrhundert, besonders durch die Arbeiten des englischen Landschaftsmalers William Turner den Status einer eigenständigen Kunstgattung erlangt. Durch Ausstellungen der Royal Watercolour Society in England wurde der Reiz der vielfältigen Technik erkannt und geschätzt. Besonders vor Augen haben wir die Aquarelle von Paul Klee und August Macke, die 1914 auf der berühmten Tunisreise entstanden. Farbe steht im Mittelpunkt der Aquarellmalerei. So lotet auch Christel Klaes die Möglichkeiten der Farbe aus. Transparente, zarte fast monochrome Blumenmotive stehen neben leuchtenden Blüten in vielfacher Vergrößerung.  Auch ihre Siegen-Motive tragen eine eigene Handschrift, wenn sie der doch oft tristen Stadt Farbe verleiht. Collageartig schichtete sie Gebäude und Wahrzeichen der Stadt zu einer Fantasieansicht aufeinander und bieten so einen neuen, fröhlichen Eindruck unserer Stadt. Nahansichten und Blicke in Landschaften und Straßen zeigen, mit wieviel visueller Neugier Christel Klaes durch die Welt geht. Einer Flaneurin gleich entgeht ihr kein lohnendes Motiv, an  dessen individuellen Umsetzungen wir uns heute hier erfreuen.

Einen herzlichen Dank an unsere Besucher für diese schöne Eröffnung