James Rizzi, Geschichtenerzähler aus New York

Every picture tells a story
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Die Art Galerie Siegen präsentiert ab dem 05. September:James Rizzi:Geschichtenerzähler aus New YorkVernissage: Sonntag, den 05. September 2021, um 11 UhrArt Galerie, Fürst-Johann-Moritz-Str. 1, 57072 SiegenDie Kunstwerke von James Rizzi sind vieles, aber vor allem bunt und beinahe grotesk lebensfroh und humorvoll.  Im Popart Stil illustriert der Künstler mal mehr und mal weniger kleinteilige Bilder, die stets Bezug zu seiner Heimatstadt New York haben. So malt er die typisch gelben New Yorker Taxis, riesige Wolkenkratzer, die Stadt während der Rush Hour oder im wahrsten Sinne des Wortes den Big Apple. Seine Bilder nehmen den Betrachter mit auf eine Reise durch eine Stadt, die für Rizzi Inbegriff kultureller Diversität zu sein scheint und daher sämtliche Farben und Formen, Menschen und New Yorker Symbole miteinander vereint. Rizzis Kunstwerke werden dabei zu einem Reiseführer, in dem der Künstler seine Lieblingsstadt förmlich anpreist und die positive Lebensenergie durch die Buntheit und Mimik abgebildeter Personen und Objekte unterstreicht. Ein Lächeln taucht nämlich sowohl in den zweidimensionalen Gemälden als auch in den aus mehreren Ebenen bestehenden Papierkonstruktionen immer wieder auf und zeigt eine dauerhaft fröhliche Gesellschaft und sogar strahlende Wolkenkratzer und Tiere. Rizzi schafft mit seinen Werken eine idealisierte Wunschwelt, die seine lebensbejahende Art widerspiegelt und New York zum besten und vor allem fröhlichsten Ort der Welt stilisiert. Die Kunst von James Rizzi gleicht demnach einer Hommage an seine Heimat New York. Ganz nach dem Motto ‚Die Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten‘ lädt der Künstler zu einer befreiten und rein positiven Reise durch sein New York, durch seine Kunst ein.James RizziGeschichtenerzähler aus New York05. September – 6. November 2021Vernissage: Sonntag, 05. September 2021, 11 UhrZur Eröffnung führt Kirstin Schwarz M.A. in die Ausstellung ein.

Die Art Galerie Siegen präsentiert ab dem 05. September:

James Rizzi: Geschichtenerzähler aus New York

Vernissage: Sonntag, den 05. September 2021, um 11 Uhr

Art Galerie, Fürst-Johann-Moritz-Str. 1, 57072 Siegen

Die Kunstwerke von James Rizzi sind vieles, aber vor allem bunt und beinahe grotesk lebensfroh und humorvoll. 

Im Popart Stil illustriert der Künstler mal mehr und mal weniger kleinteilige Bilder, die stets Bezug zu seiner Heimatstadt New York haben. So malt er die typisch gelben New Yorker Taxis, riesige Wolkenkratzer, die Stadt während der Rush Hour oder im wahrsten Sinne des Wortes den Big Apple. Seine Bilder nehmen den Betrachter mit auf eine Reise durch eine Stadt, die für Rizzi Inbegriff kultureller Diversität zu sein scheint und daher sämtliche Farben und Formen, Menschen und New Yorker Symbole miteinander vereint. Rizzis Kunstwerke werden dabei zu einem Reiseführer, in dem der Künstler seine Lieblingsstadt förmlich anpreist und die positive Lebensenergie durch die Buntheit und Mimik abgebildeter Personen und Objekte unterstreicht. Ein Lächeln taucht nämlich sowohl in den zweidimensionalen Gemälden als auch in den aus mehreren Ebenen bestehenden Papierkonstruktionen immer wieder auf und zeigt eine dauerhaft fröhliche Gesellschaft und sogar strahlende Wolkenkratzer und Tiere. Rizzi schafft mit seinen Werken eine idealisierte Wunschwelt, die seine lebensbejahende Art widerspiegelt und New York zum besten und vor allem fröhlichsten Ort der Welt stilisiert. Die Kunst von James Rizzi gleicht demnach einer Hommage an seine Heimat New York. Ganz nach dem Motto ‚Die Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten‘ lädt der Künstler zu einer befreiten und rein positiven Reise durch sein New York, durch seine Kunst ein.

James Rizzi

Geschichtenerzähler aus New York
05. September – 6. November 2021
Vernissage: Sonntag, 05. September 2021, 11 Uhr

Zur Eröffnung führte Kirstin Schwarz M.A. in die Ausstellung ein.

James Rizzi (2021)

James Rizzi sagte einmal: ‚In meiner Arbeit geht es um Menschen, um das alltägliche Leben. Und das ist vor allem das Zusammenleben.‘ Eben das verbindet auch die Menschen in seinen Bilder, die einzige gemeinsame Sprache ist: das Lächeln! Auch wenn seine Bilder eine Illusion darstellen, ist es eine erstrebenswerte Illusion. Etwas, auf das man hin arbeiten könnte, besonders im alltäglichen Zusammenleben. James Rizzi war immer ein positiv gestimmter Menschenfreund. In unserer geläufigen Kunstauffassung ist dies ein Absurdum. Kunst beschäftigt sich mit den existentiellen Fragen des Lebens, mit der Aufarbeitung der eigenen Biografie oder ist in stetiger Auseinandersetzung mit der Kunstgeschichte und der Gesellschaft begriffen. Scheinbar Banales, Alltägliches  wird nur als Provokation gezeigt oder dient als Sinnbild für wesentlich Bedeutsameres. Was aber, wenn ein Künstler das Leben zeigt, wie es sein sollte und tatsächlich manchmal auch erscheint: Fröhlich, leicht, bunt und unbeschwert? Wenn also die meist raren Momente gezeigt werden in den die Menschen in Frieden mit sich und ihrer Umgebung leben? James Rizzi wurde oft gefragt, warum auf seinen bunten Bildern nur Freude und Harmonie herrschen und seine Antwort war erstaunlich ehrlich: „Weil mein Leben immer schön und unbeschwert war und ich die Menschen mit meiner Kunst daran teilhaben lassen möchte.“ Diesen Anspruch setzte er mit Hilfe von Wimmelbilder um, die schon Kinder faszinieren und – wenn man ehrlich ist – ihre Faszination auch auf die Erwachsenen ausüben. Sich ein einer Bilderwelt verlieren, während man ein Bild betrachtet und einfach der Schaulust frönt, ist ein besonderer Spaß. James Rizzi, 1950 geboren, gehört zur zweiten Generation der PopArt Künstler und begann in den siebziger Jahren als Künstler zu arbeiten. Zuvor hatte er, obwohl in New York aufgewachsen, an der Universität von Florida begonnen Wirtschaft zu studieren. Seine Hinwendung zur Kunst begann mit der Bemalung der Wände seines kargen Studentenappartements in Florida. Die farbenfrohen Bilder begeisterten seine Gäste und bestätigten ihn darin, zum Kunststudium zu wechseln. Bereits während des Studiums wandte er sich verstärkt Themen aus New York zu, u.a. weil ihn starkes Heimweh plagte. Nach dem Studium begab er sich wieder zurück in die pulsierende Metropole, wo er sein weiteres Leben im Künstlerviertel Soho verbrachte. Sein Credo war immer der Stolz auf seine Stadt. Er konnte dem Trubel, dem Lärm und der Vielfalt stets nur Positives abgewinnen. Eine erstaunliche Einstellung zu einer so ambivalenten Stadt. Der Einblick in die vielen Felder der Kunst während des Studiums weckte in Rizzi den Wunsch, seine 2-Dimensionalen Papierarbeiten in die 3-Dimensionalität zu erweitern. So entstand schon früh die Idee zwei Arbeiten mit einem gewissen Abstand übereinander zu legen. Für einen jungen, noch wenig erfolgreicher Künstler ist es erstaunlich, mit welcher Geduld und Akribie er dabei zu Werke ging. Für eines seiner größeren Werke benötigte er etwa ein halbes Jahr Zeit. Er erstellte erst eine Radierung im klassischen Verfahren von einer Zeichnung, die bereits von Anfang an sehr kleinteilig war. Diese wurde zweimal gedruckt, dann mit Wasserfarbe identisch ausgemalt und anschließend wurden bestimmte Elemente der Zeichnung  ausgeschnitten und mithilfe kleiner Schaumstoff-Brücken auf den ersten Druck aufgeklebt. Später ließ er die Arbeiten direkt farbig drucken und dann aufeinander kleben. James Rizzi schlug einen ungewöhnlichen Weg in der Vermarktung seiner Werke ein, er verkaufte sie direkt auf der Straße. So unterlief er lange Zeit den traditionellen Kunstmarkt. Eine größere  Bekanntheit  erlangte er 1977, als er seine dreidimensionalen Druckgrafiken in der Ausstellung ‚30 Years of American Printmaking‘ in Brooklyn vorstellen konnte. Seine Werke verkauften sich ab diesem Zeitpunkt sehr gut und so war er nur kurze Zeit auf einen Job als Taxifahrer in New York angewiesen und konnte die längste Zeit seiner Karriere als freischaffender Künstler leben, was, wie er sagte, sein größtes Glück war. Die Pop Art ist bis heute eine der populärsten Kunstrichtungen, da sie bewusst mit bekannten Bildern aus der Warenwelt, dem Glamour und Dingen des Alltags operiert. Die Darstellung ist oft dem Comic oder Cartoon entlehnt, also flächig, vereinfacht und mit einer dicken Konturlinie versehen. Auch Rizzi sieht sich in dieser Bildtradition, „Meine Generation ist als erste mit dem Fernseher aufgewachsen“, sagte er, „die täglichen Cartoons waren mein Bilderwelt.“ Motive, die jeder kennt, in einer originellen Komposition neu zusammengestellt, auch dies ein Stilmittel Rizzis. Die Welt, die er uns zeigt, ist utopisch in ihrer Friedfertigkeit und Fröhlichkeit, ja man könnte in der heutigen Zeit sagen, fast naiv. Von den Bildern der Warenwelt und der Stars brach Rizzi die Pop Art herunter auf die Welt der normalen Menschen, ihre Sehnsüchte und Wünsche. Die Bewohner New Yorks als stets gut gelaunte, im Sonnenschein stehende Menschen aus aller Herren Länder. Das breite Lächeln ist allgegenwärtig in Rizzi Bildern. Die Formensprache ist stark vereinfacht, die Farben flächig aufgetragen, es gibt keine Zentral- oder Farbperspektive, der rechte Winkel, der unsere Zivilisation strukturiert, ist aufgehoben. Dabei steht der 3-D-Effekt im Kontrast zur Flächigkeit der bildnerischen Gestaltung. Alles ist ein Gewirr und Gewimmel aus kleinteiligen Formen, ein allover der guten Laune. Die Kunstpresse nennt ihn ‚Urban primitive artist‘, wobei ‚urban optimistic artist‘ wohl treffender wäre. Seine Bildsprache hat er konsequent zum Markenzeichen ausgebaut, kennt man Rizzi auch nicht unbedingt beim Namen, so kennt doch jeder seine Bilder. Doch er traute sich auch an eigene Interpretationen berühmter Ikonen der Kunstgeschichte, wie die Neuinterpretation des ‚Adam und Eva’ Gemäldes von Peter Paul Rubens zeigt. Die vielen Projekte, die Rizzi im Laufe der Zeit ausführte, erweiterten seinen Ruhm und die Bekanntheit. Die Pop Art konsequent weitergedacht, könnte man sagen, wenn er Autos, Porzellan, Flugzeuge und Briefmarken bemalte. Die Warenwelt selbst wurde zur Leinwand. Schon immer hatte Rizzi gern auf ungewöhnlichen Untergründen gemalt, wie Möbeln, Wänden und Schuhen. Seine Offenheit für viele Formate, führte zu einer Zusammenarbeit mit dem Autor Peter Bührer. 2011 entstand als eines seiner letzten Projekte ein persönliches New York Buch, das Rizzi komplett illustrierte, eine Kombination aus Künstlerbuch und Stadtführer. Für dieses Buch wurden über 1000 Bilder ausgewählt und z.T. neue Illustrationen entworfen. Seine Skizzen, die oft die Grundlage der 3-D-Druckgrafik bilden, sind spontane Buntstift-Zeichnungen. Mit schnellem Strich sicher gesetzt ergeben hier die Linien das Wimmelbild, weniger die sonst vorherrschenden Farbflächen. Sie erwecken sie den Eindruck, als führe die Linie ein Eigenleben und der Künstler folge ihr atemlos. Im Gegensatz dazu steht die einfache, in ungewöhnlich gedämpften Farben gehaltene Zeichnung eines Zeitungslesers an einem regnerischen Tag. Auch in der Rizzi Welt scheint nicht immer die Sonne, wenn man einmal genau hinschaut. Neue Themenfelder in der jetzigen Ausstellung sind die Unterwasserwelt – auch Fische lieben sich innig! – und Kreuzfahrten, die er sehr genoss (damals ging das noch). Mehrere Originale ergänzen die Ausstellung, bei denen man, wie in ‚Street People‘, den persönlichen Duktus des Künstlers erkennen kann, der den Drucken fehlt. Die hier ebenfalls gezeigten A/P Auflagen sind Werkeditionen, die der Künstler für sich selbst noch eine Zeitlang zurück behielt und so kennzeichnete. Dass es nicht immer knallig sein muss, zeigt die originale Arbeit ‚The Gates of Central Park Heaven‘ von 2006, die nicht nur das winterliche Treiben im Central Park zeigt, sondern zugleich eine Hommage ist an Christo und Jeanne-Claudes Installation der ‚Gates‘ im Central Park. Mit zunehmendem Ruhm arbeitet Rizzi auch für soziale Organisationen, er schuf ganze Editionen, die für wohltätige Zwecke verkauft wurden. Nach seinem plötzlichen Tod 2011 wird noch immer posthum nach seinen Entwürfen gearbeitet, die sich in großer Zahl in seinem New Yorker Atelier fanden und bis heute die Menschen erfreuen und erstaunen. Genießen Sie nun die ‚Überdosis Farbe‘ in unserem durch die Pandemie etwas ergrauten Alltag. Ich schließe mit den Worten des unerschütterlichen Optimisten Rizzi:

„Die Vergangenheit ist Geschichte, das Morgen ist ein Mysterium und das Heute ist ein Geschenk.“

Kirsten Schwarz M.A.