Die Kapellenschule

Wir laden Sie herzlich ein zur Ausstellung: Die Kapellenschule.

Kapellenschule Thomas Kellner
Kapellenschule

Kapellenschule

In 49 Bildern thematisiert der Künstler Thomas Kellner zwischen Kunst und Dokumentation schwankend einen Teil unserer regionalen Geschichte. Die Kapellenschulen bilden einen solitären Architekturtypus für das Siegerland und angrenzenden Regionen. Als einzelnstehende und in ihrer Umgebung auffällige Gebäude legen sie die Verbindung zwischen Kirche und Staat ausgehend vom Herrschaftsgebiet des Grafen Wilhelm von Nassau-Dillenburg (* 10. April 1487 in Dillenburg; †6. Oktober 1559 ebenda) offen.

Nachdem sich Kellner bereits in seiner Werkserie Genius Loci mit der Siegener Industriekultur in Form von industrieller Architektur gewidmet und sich mit den Fachwerkhäusern des Siegener Industriegebietes auf die Spuren von Bernd und Hilla Becher beschäftigt hat, ergänzen die Kapellenschulen seine künstlerische Verarbeitung der regionalen Architekturlandschaft. Umgesetzt wurden die Kapellenschulen im für Kellner typischen kubistisch-dekonstruierten Stil, der von Prof. Dr. Irina Chmyreva als ‚Visuell analytische Synthese‘, oder von Prof. Dr. Rolf Sachsse als ‚Moderner Manierismus ‘ bezeichnet wurde und das Motiv optisch in Bewegung versetzt.

Kapellenschulen sind Bauten, in denen sowohl Gottesdienst als auch schulischer Unterricht abgehalten wurde und die daher die enge Verbindung zwischen Kirche und Staat widerspiegeln. Letzterer befindet sich in Gütersloh Initiator war Graf Wilhelm von Nassau-Dillenburg, der 1532 die Pfarrer anwies an Feiertagsnachmittagen die sieben- bis vierzehnjährigen Kinder an einem zentralen Ort zu unterrichten. Dieses Konzept wurde ausgeweitet, sodass letztendlich in nahezu jedem Dorf eine Kapellenschule errichtet wurde. Schule und Gottesdienstraum wurden folglich in einem Gebäude vereint, die Räume konnten darüber hinaus aber auch für weitere Zwecke genutzt werden. Damit war die Kapellenschule ein multifunktionales Gebäude, das bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert und in Teilen sogar bis ins 20. Jahrhundert genutzt wurde. Typisch ist ihr Aussehen, ein Fachwerkgebäude, häufig verschiefert und oftmals mit einem kleinen Türmchen für die Glocke versehen.

Die Geschichte und Bedeutung der Kapellenschule als Bildungsstätte im 19. Jahrhundert

Die Kapellenschule wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut und diente ursprünglich als Grundschule für die Kinder der umliegenden Dörfer. Besonders in den Anfangsjahren war die Schule ein wichtiger Ort der Bildung, da es keine weiteren schulischen Angebote in der Region gab.

Der Alltag der Schüler und Schülerinnen in der alten Schule war stark von der regionalen Landwirtschaft und dem Bergbau geprägt. Kinder wurden früh in die Arbeit eingebunden, was sich auch in den Unterrichtsinhalten widerspiegelte. Lehrer und Lehrerinnen mussten ihre Schüler oft nach der Schule beim Arbeiten auf dem Feld unterstützen.

Die Kapellenschule von Thomas Kellner:

Weitere Bilder von der Kapellenschule:

Noch mehr Fotos von der Kapellenschule:

Mehr von der Kapellenschule:

Die neuesten Werke der Kapellenschule:

Kapellenschule Thomas Kellner
Kapellenschule


Die Kapellenschule
Auf den Spuren der nassauischen Grafen Wilhelm und Johann VI.
13. November 2022 – 10. Februar 2023

Vernissage Kapellenschule Öffnungszeit: Sonntag 13. November 2022, um 12 Uhr Zur Eröffnung begrüßen der Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein Andreas Müller, der Bürgermeister der Universitätsstadt Steffen Mues.

Es spricht Prof. Dr. Rolf Sachsse, Bonn.

Unterstützt wurde das Projekt während der Recherche und Umsetzung durch Stipendien des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und Neustart Kultur der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch die Stiftung Kulturwerk der VG Bild-Kunst. Die finale Umsetzung der analogen Bilder über Scans und Abzüge bis zur Ausstellung mit Katalog wäre ohne die Zuwendungen des Kreis, der BGH Edelstahlwerke GmbH und der VETTER Industrie GmbH, EJOT und von Dr. Hubertus Koch nicht möglich gewesen.

Zur Ausstellung wird ein zweisprachiger Katalog mit 208 Seiten im Verlag Seltmann publishers, Berlin mit Textbeiträgen von Chiara Manon Bohn, Isabell Eberling M. Sc., Dr. Andrea Gnam und Dr. Stefanie Siedek-Strunk, erscheinen. Er kann sowohl beim Verlag oder bei Thomas Kellner bestellt werden.

Vernissage von der Kapellenschule: