Haimo Hieronymus: Wunderjahre
25. April – 06. Juni 2008
Unter uns…. Wunderjahre
Haimo Hieronymus
Die ART-Galerie Siegen präsentiert ab 25. April 2008 Arbeiten von Haimo Hieronymus.
In der Art Galerie: Die Vielfalt der Natur als Kunstquelle: Haimo Hieronymus‘ Weg von der Struktur zur Tiefe.
Sich vom Menschen abzuwenden und ihn über den Umweg der Strukturen, welche in jedem Teil der Natur wie Steinen, Holz oder Bodenformationen zu finden sind, wieder zu finden, mag zunächst etwas kurios anmuten. Nicht jedoch wenn einem die Vielschichtigkeit des Gesamtwerkes bekannt ist. Haimo Hieronymus kann man als einen Künstler der Vielfalt bezeichnen. Sein Schaffen wählt Motive und Materialien, welche eigene sinn- und sinnenvolle Zusammenhänge in ihrer gegenseitigen Befragung erzeugen. Er sucht überall nach und findet Anstöße zu seiner Kunst, dabei werden auch die Grundlagen der eigenen kulturellen Geschichte nicht vergessen, sowohl die gern verdrängten, als auch die von jedem für sich beanspruchten.
Er weiß um die Wurzeln des Sehens und der Komposition von visuellen Texten. Jegliche Struktur ist immer mehr als ein sich bald auflösendes Knäuel von Linien, jegliche Gestalt immer mehr als der äußere Schein des Augenblicks. Er versucht die Zeit- Raum-Seinszusammenhänge zu erkunden, mal rein grafisch unter Verweis auf die literalen geschichtlichen Kontextbeziehungen, hier dann in seinen Künstlerbüchern und den begleitenden Werken, mal malerisch, dann unter Verwendung der alten Techniken Öl- und Temperafarben, aber auch die Objektkunst und Performance scheint ganz natürlich in diese Prozesse eingebettet. Sein Tun entwickelt sich zu dynamischen Progressionen, deren Ziel nie ganz abzusehen ist, sich manchmal auch verläuft.
Haimo Hieronymus aus Neheim-Hüsten in Arnsberg: Der Tanz zwischen Kontrolle und Chaos in der Kunst
Die Bewegungen bergen Überraschungen, lassen unerwartete Formen aufblühen, verweisen zuweilen auch schon mal auf künstlerische Vorbilder, sie ganz ironisch ernst zu nehmen, befragend, nicht aber verwerfend.
Dabei überlässt sich der Zeichner nicht dem Zufall, er greift steuernd ein und zu. Die Tätigkeit wird grundsätzlich geleitet von Wissen und Willen.
An dieser Grenze zu ständig selbstreflexiver Tätigkeit entsteht ein Neuschaffen von Ideenkonzepten. In diesem Feld von konzentriertem Tun finden die Figuren ihren Platz, nicht immer dort, wo wir sie erwarten werden, immer aber an der richtigen Stelle. Jede Figuration bindet verschiedene Gestaltungsprinzipien zu einem Konglomerat, oft auch in sich fraglich, aber kraftvoll. Er ringt mit seinen Darstellungen um die Form. Er lässt den Betrachter die Kraft und innere Selbstzweifelhaftigkeit spüren, die Werke zeigen die Fragilität von nicht zu bändigendem Lebenswillen. Haimo Hieronymus wird in seinem Werk von seinem Werk, von den manchmal irrwitzigen Ideen getrieben, er kann nicht festmachen, betreibt eine verzehrende Jagd von Bild zu Serie, zu Idee und Möglichkeit. In die Zeit geworfen, stellt er diese bloß.
-Matthias Hagedorn-
Art Galerie
Helga Oberkalkofen
Fürst – Johann – Moritz – Str. 1
57072 Siegen
Haimo Hieronymus Wunderjahre